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Lange schlafen ging nicht und kurz nach 6 war ich auf Deck - gucken -Eisberge -Eisberge -Eisberge.

Ich war eigentlich wegen des bedeckten Himmels froh, denn Sonne auf das Eis und den Schnee blendet ja ganz schön und fototechnisch wäre das auch etwas schwierig geworden, weil das Weiß im Bild schnell ausfrisst (merke: wer keine Ausreden findet, ist selber schuld!)

Hier also ein paar morgentliche Eisberge:


Mittlerweile hatte ich zu meiner großen Freude entdeckt, dass wir wirklich einen Platz für den übermorgigen Helikopter-Ausflug ergattert hatten, sofern das Flugwetter mitspielen würde, juchhu

Gestern sollte es das einzige Mal gewesen sein, dass die FRAM an einem Kai anlegen konnte, und ab dann war jedwedes Verlassen des Schiffs nur via PolarCirkelBoote möglich. Wir waren in Bootsgruppe 7 eingeteilt. In den Tagesberichten war jeweils angekündigt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Gruppen dran waren. So hatte jede einmal das Vergügen, als erste vom Schiff herunter zu dürfen.

Heute stand Qegertarsuug auf dem Programm und wir hatten die inkludierte Wanderung zum Tal der Winde mit Ilja als Wanderführer auf dem Programm.
Vorbei an einem ziemlichen Brocken von Eisberg, der an der Einfahrt zur der kleinen geschützten Ankerbucht lag, schob sich die FRAM auf ihre Reede. Es knallte plötzlich ordentlich, aber dies waren nur die Salutböller anläßlich des grönländischen National-feiertags, der heute war.

Wir erhielten noch ein paar Anweisungen, auch über den Rückweg, falls jemand nicht mitkommen wollte oder konnte, und ansonsten: Immer den blauen Jacken nach!!
Und im Hintergrund, hinter den weiter entferntliegenden Häusern türmte sich ein Eisberg auf, der die Häuser noch kleiner aussehen ließ als sie schon waren.
(Natürlich saßen wir viel zu früh fertig mit Schwimmweste parat, vor allem ich konnte es nicht abwarten :-) )
Das Austendern klappte perfekt, es gab schließlich keine Wellen und einen ordentlichen Landungssteg.

Es ging nun durch den Ort Richtung Bucht, immer mehr Eisberge kamen in Sicht, ein paar Hunde gab es, und am Strand dann feiner schwarzer Sand - welch ein Anblick - ich konnte nur da stehen und gucken, es erschien mir wie im Traum.

Konnte es noch besser werden?????

Ja, konnte es!!!!!
"Waaaale!!!! Da hinten!!" erscholl es plötzlich. 
Weit weg, aber man konnte sie hören, den Blas sehen - 
   

Der Zeitplan der Wanderung kam ein wenig ins Stocken. Ich konnte mich gar nicht losreißen, und ließ Armin mit den anderen von dannen ziehen.
So toll konnte das Tal der Winde gar nicht sein, als dass ich dafür einen Moment der Beobachtung verpassen wollte.


Erst, als die Wale wieder zum offenen Meer schwammen und selbst im Tele nicht mehr erkennbar waren, folgte ich der Wandertruppe, die sich mittlerweile schon weit weit entfernt hatte.
Ich konnte mein Glück immer noch nicht so richtig fassen.

Weit verstreut in der Landschaft sah ich in der Ferne einzelne Wanderer, von einer Gruppe war schon fast nicht mehr zu reden, so groß war mittlerweile der Abstand zwischen ihnen.

Ich fand auf dem weiteren Weg noch das ein oder andere Blümchen, am örtlichen Fußballplatz gefielen mir die Ehrenlogen und vorbei an mächtigen Berghängen folgte ich der mittlerweile weitauseiandergezogenen Wandertruppe.

Den steilen Abstieg zur Brücke über die angepriesene Schlucht ließ ich knietechnisch bedingt lieber bleiben, es gab noch ein paar entzückende kleine gelbe Blümchen. In aller Ruhe schlenderte ich zurück.


Und fand auf der mittlerweile einsamen Bank eine ganze Weile wunderbare Stille,



nur leise Wellen und einmal ein Knall, als von einem der kleinen Eisklötze ein Stück abbrach.
Es mag sich vielleicht blöd lesen, aber ich war in dem Moment einfach nur... ja was? Ergriffen von dem wunderbaren Anblick? Glücklich, diesen Traum erfüllt bekommen zu haben? Zufrieden mit Gott und der Welt? Wahrscheinlich alles zusammen........Mit ein wenig Mühe ließen sich die etwas feuchten Augen wieder trockenblinzeln.

So langsam kamen die Wanderer und damit auch Armin, der mich da auf der Bank sitzend fotografiert hat, zurück und es ging wieder zum Schiff, vorbei an einer kleinen Übung der Feuerwehr zur Feier des Tages.

Gegen 15.45h verließ die FRAM Qeqertarsuaq, nordwärts, und die Farben, Formen und Größen der Eisberge waren zum Mund-vor-Staunen-nicht-mehr-zukriegen.


Achja, Abendbuffet gab es natürlich auch.....
Im Vortrag über den nächsten Tag (wieder auf Dänisch, diesmal von Ilja gehalten) gab es schon den Hinweis auf Probleme mit dem Ausflug zur roten Wüste. Zur Zeit war nicht klar, ob das 2. gecharterte Boot rechtzeitig seinen Motorschaden repariert bekommen könnte.

Aber es würde auch so genug Schönes und Interessantes zu sehen sein.


Der Tag war so aufregend gewesen, ich fiel wie ein Stein ins Bett......

...und zum Bericht über den nächsten Tag geht es hier.