Pünktlich um 9.30h legte die Fähre am nächsten Morgen in Oslo an, und mit einem Stadtbus fuhr ich dann zum Bahnhof. Von Oslo nach Bergen ging es mit der Norwegischen Staatsbahn über die höchstgelegene Bahnstrecke in Nordeuropa. Die Streckenlänge beträgt 470km und führt durch rund 200 Tunnels (der längste mit 10,7km Länge ist der Liertunnel hinter Asker) und über ca. 300 Brücken. Die Fahrt bietet ein Wechselspiel der Natur in all ihren Nuancen und einen Querschnitt durch die norwegische Landschaft und Vegetation. Am Anfang der Fahrt waren die spektakulären Landschaften eher auf der linken Seite vom Zug zu sehen - mein Platz war auf der anderen Seite:-( Aber auch hier boten sich wunderschöne Landschaftsbilder. Nach einem Drittel der Strecke klettert die Bahn ab Gol von 207m über dem Meeresspiegel innerhalb von 100 Streckenkilometern auf eine Höhe von 1100 m über dem Meer. Auf 1222 m über dem Meer liegt der höchstgelegene Bahnhof Finse. Den höchsten Punkt der gesamten Eisenbahnlinie passiert man auf 1237 m innerhalb des Finsetunnels (mit 10,3km Länge der zweitlängste Eisenbahntunnel Norwegens). Das kleine Haus am Ufer in der rechten Bildhälfte ist kaum zu sehen. Hier erlaubt die Hütte am unteren Bildrand einen Größenvergleich. Das Fotografieren aus dem Zug heraus war irgendwie schon eine besondere Herausforderung. Man macht sich gar keine Vorstellung davon, wie oft sich Bäume, Strommasten, Tunnels und ähnliches ins Bild drängen.
Der angekündigte Hurtigrutenbus am Bahnhof war nicht zu finden. Mit einigen Mitreisenden, an deren Kofferanhängern ich das gleiche Ziel erkennen konnte, hab ich mir dann ein Großraumtaxi geteilt. Am neuen Hurtigruten-Terminal im Hafen ging das Einchecken flott über die Bühne. Den Koffer konnte ich abgeben, den würde ich in der Kabine wiederfinden. Hier bekam ich auch direkt die Kabinen-Nr. und den entsprechenden Kartenschlüssel ausgehändigt. Und dann ging es, wie an einem Flughafen, über eine Gangway direkt ins Schiff. Meine Kabine befand sich auf Deck 4, hatte die Nr. 448 und tatsächlich fand ich meinen Koffer dann in der Kabine, zusammen mit einer Information, daß für die Abendessen für mich Tisch 49 reserviert ist und ich gebeten wurde, jeweils um 18.30h ins Restaurant zu kommen. Gerne hätte ich mir die Midnatsol vom Kai aus angesehen, das ging nun leider nicht, aber dazu sollte es in einem der vielen Häfen, die auf der Strecke vor uns lagen, sicher noch genug Gelegenheit geben. Und weiter geht es jetzt mit der Reise auf der M/S Midnatsol, einfach hier klicken | ||||||||||||||||||||||||||||||||||